Die Vreneli-Goldmünze, eine Legende und Investment-Superstar aus der Schweiz, hält ihren Stolz seit Generationen aufrecht. Sie entstand aus der Kontroverse um die Darstellung einer jungen, selbstbewussten Schweizerin – ein Bild, das in den Augen der damaligen Gesellschaft die Konventionen herausforderte. Doch trotz des Widerstands entwickelte sich die Vreneli zu einer der meistverkauften Produkte bei pro aurum und zu einer der bedeutendsten Handelsmünzen in Europa.

Vor der Einführung der Vreneli-Goldmünze gab es eine andere Goldprägung in der Schweiz: Die Helvetia, erstmals im Jahr 1883 geprägt, gilt als Ursprung der Goldmünzen aus der Schweiz. Bis 1896 kamen etwa 1,75 Millionen Stück in Umlauf. Die Münze zeigt die personifizierte Schweiz, bekannt als Helvetia. Heutzutage sind die Helvetia-Goldmünzen jedoch nicht mehr sehr verbreitet, da sie im Jahr 1897 von der legendären Vreneli-Goldmünze abgelöst wurden. Mit insgesamt 58,6 Millionen Stück zählte diese Goldprägung zu den bedeutendsten Handelsmünzen in Europa.

Um die Vreneli-Goldmünze ranken sich zahlreiche faszinierende Mythen und Legenden, da die Darstellung einer weiblichen Figur in der konservativen Schweiz damals viele Fragen aufwarf. Der erste Entwurf des Künstlers Fritz Ulysse Landry wurde abgelehnt, da die Frauenfigur darauf zu jung und verträumt aussah. Schließlich fand eine reifere und zurückhaltendere Version den Weg auf die Münze. Immer wieder stellten sich die Zeitgenossen die Frage, wer wohl als Modell für die personifizierte Schweiz auf den Goldmünzen gedient hatte.

Trotz – oder vielleicht sogar wegen – dieser kuriosen Randnotizen wurden die Vreneli-Goldmünzen schnell bekannt und anerkannt, nicht zuletzt aufgrund ihrer Übereinstimmung mit den Normen der Lateinischen Münzunion: Jede Goldmünze enthielt 5,807 Gramm Feingold. In der Regel gab es pro Jahrgang eine sechsstellige Stückzahl an Gold-Vrenelis. Allerdings wurde der Jahrgang 1935 zwischen 1945 und 1947 nachgeprägt, wodurch eine Auflage von etwa 20 Millionen Stück erreicht wurde. Dieser Jahrgang ist auch bei Edelmetallhändlern wie pro aurum besonders häufig anzutreffen.

Die Vreneli zählt zu den sogenannten Kurantmünzen. Hierbei handelt es sich um historische Handelsmünzen, die einst als Zahlungsmittel im Umlauf waren und heute aufgrund ihres Goldgehalts weiterhin gehandelt werden. Sie sind im Vergleich zu modernen Anlagemünzen besonders attraktiv, da die Herstellungskosten bereits zu einem früheren Zeitpunkt angefallen waren und die Münzen heutzutage zu marktüblichen Goldpreisen gehandelt werden können. Daher bieten die Goldmünzen eine willkommene Möglichkeit, einen Geldbetrag im unteren dreistelligen Bereich in Gold zu investieren.

Bildquelle: pro aurum