Während Realwirtschaft weiter einbricht – bricht Gold nach oben aus
Monat für Monat kommen nun immer mehr fundamentale Daten, die unsere Prognose von Februar 2018, „Ein globaler ökonomischer und geopolitischer “Schneesturm” zieht auf“ (Globaler Wirtschaftseinbruch und Kriegsausbruch im Iran), bestätigen. So erlitt der Morgan Stanley Business Conditions Index im Juni seinen größten Monatseinbruch seit der Datenerfassung (siehe hierzu Abbildung 1). CNBC betitelte seinen Bericht über dieses historisch einmalig negative Wirtschaftsereignis mit folgenden Worten: A Morgan Stanley economic indicator just suffered a record collapse! Somit bestätigt sich auch unsere Aussage vom letzten Monatsbericht: „Die Weltwirtschaft legt förmlich eine Vollbremsung hin!“
Abb. 1 : Morgan Stanley Business Conditions Index (MSBCI) von Januar 2008 bis Juni 2019
Quelle: Morgan Stanley Research
Auch die Vorbereitungen von beiden Seiten auf den kommenden Iran-Krieg (genau 40 Jahre nach der Iran-Revolution) sind, für aufmerksame Marktbeobachter, unübersehbar. Bereits im Juni 2018 warnten wir in einem Marktkommentar mit dem Titel: „Steht die Welt kurz vor einem großen Nahostkrieg und drittem Ölpreisschock?“ vor diesem unausweichlichen Ereignis:
“… Neben der Problematik der Massenenteignung durch Inflation, wollen wir aufgrund des aktuellen Anlasses – der sich zuspitzenden Geopolitik (im letzten Drittel eines jeden Rohstoffzyklus kommt es zur größten Kriegsdynamik) – die Entwicklung der Rohstoffpreise innerhalb dieser Kriegszyklen unter die Lupe nehmen. Dass Krieg und Frieden mit Wirtschafts- und Börsen-(Rohstoff-)Zyklen zusammenhängen wurde von vielen schon immer geahnt… Alle 30 bis 40 Jahre (säkulare Zyklik) erreicht die Wirtschaft ihren Wachstumszenit (zuletzt im Jahr 2000). Nach zirka 20 Jahren Prosperität mit zunehmender Produktivität ist ein hoher Sättigungsgrad erreicht und es kommt zur Wirtschaftskontraktion. Im Rahmen der Fiskal- und Geldpolitik wird versucht, diesen Absturz zu verhindern und inflationär die Wirtschaft am Laufen zu halten (monetäre Illusion). Über die erst kontrollierte, kommt es später zur unkontrollierten Geldmengenausweitung. Dies führt dazu, dass anstatt eines deflationären Kollapses, alle Anlageklassen inflationär zumindest nominal oben gehalten oder unter hoher Volatilität sogar nominal weiter steigen. Real, also inflationsbereinigt, fallen jedoch alle zinstragenden Anlageklassen zirka 20 Jahre bis zum nächsten säkularen Tief (bei gleichzeitigem Gold- und Rohstoff-Hoch). Dann beginnt ein strategischer Expansionszyklus von neuem. Langfristig profitiert die Anlageklasse Rohstoffe am meisten von der expansiven Geldpolitik, da – wie bereits erwähnt – in dieser Zeit die zinstragenden Anlageklassen inflationsbereinigt Kapital vernichten. Seit dem Jahr 2000 (letztes säkulares Wirtschaftshoch) sind der DAX, der REXP und der Deutsche Immobilien-Index inflationsbereinigt im Minus. Alles was in den vergangenen 15 Jahren ablief könnte man – aufgrund der strukturellen Geldentwertung – unter monetärer Illusion bezeichnen. Langfristig korrelieren nur Gold und Rohstoffe positiv zur Inflation. Je näher sich eine säkulare Rohstoff-Hausse dem Ende zubewegt, desto dynamischer werden die Ausschläge. Verursacht wurden diese extremen Rohstoffpreisanstiege am Ende jeder Hausse durch sich immer massiv zuspitzende Geopolitik. Interessanterweise stiegen einige Male Rohstoffpreise sogar noch nach dem Ende des Krieges eine Weile weiter. Betrachtet man die vergangenen 250 Jahre, so kann man zirka alle 30 bis 40 Jahre ein säkulares und alle 70 bis 80 Jahre ein Drei-Generationen-Rohstoffpreishoch [Ende eines „Superverschuldungszyklus“], inklusive einem Kriegsende, feststellen …”
Dieser Krieg wird natürlich zwangsweise katastrophale Auswirkungen auf die Weltwirtschaft (Ölpreis- und somit Kostenexplosion) und auf das gesamte globalpolitische Klima haben (Risiko eines globalen geopolitischen Flächenbrands)!
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