Was ist der Unterschied zwischen Feingold- und Goldlegierungsmünzen?
Die Geschichte der Goldmünzen ist faszinierend und bietet uns heute eine Vielfalt von Anlagemöglichkeiten. Einst waren sie als Umlaufmünzen im täglichen Zahlungsverkehr im Einsatz, was bestimmte Anforderungen an ihre Beschaffenheit stellte. Umlaufmünzen sind Münzen, die von staatlichen Stellen ausgegeben werden und in einem bestimmten Land oder Währungsgebiet als gesetzliches Zahlungsmittel für den Alltagsgebrauch dienen.
Der südafrikanische Krügerrand, erstmals geprägt im Jahr 1967, ist als Legierungsmünze ein prominentes Beispiel hierfür. Mit seinem Goldgehalt von 91,67 Prozent und einem Kupferanteil von 8,33 Prozent wurde er für Robustheit und Haltbarkeit im Umlauf konzipiert. Die Legierung machte ihn widerstandsfähiger gegen Kratzer und Abnutzung. Trotz der Legierung enthält ein Krügerrand eine volle Feinunze, also 31,1 Gramm Gold, wobei jedoch das Gesamtgewicht durch den Kupferanteil höher ist.
Die Einführung von Feingoldmünzen, wie dem kanadischen Maple Leaf im Jahr 1979, markierte einen Wendepunkt. Da der Goldstandard nicht mehr galt und Goldmünzen nicht länger im Zahlungsverkehr genutzt wurden, konnte man sich auf den Feingoldgehalt konzentrieren. Der Maple Leaf, mit einem Goldgehalt von 99,99 Prozent, steht exemplarisch für diese Ära und ist unter Sammlern und Investoren wegen seiner Reinheit sehr begehrt.
Das Wechselspiel von Haltbarkeit und Reinheit bietet unterschiedliche Vorteile: Feingoldmünzen sind für Anleger attraktiv, die höchste Reinheit bevorzugen und die Münzen sorgfältig lagern können. Goldlegierungsmünzen wie der Krügerrand bieten dagegen mehr Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung und Abnutzung.
Die Wahl zwischen Feingold- und Legierungsmünzen hängt von den individuellen Vorlieben und Anlagezielen ab. Beide Münzarten haben ihren Platz in der Welt der Edelmetallanlagen und ergänzen sich in einem gut diversifizierten Portfolio.
Bildquelle: pro aurum / Composing