Wie die EZB die Insolvenz Europas verschleppt
Seit Monaten wartet die Finanzwelt auf die Zinswende. Matthias Weik und Marc Friedrich, Autoren von „Der Crash ist die Lösung“ und „Kapitalfehler: Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“, machen in einem Gastbeitrag für das „Prometheus Institut“ deutlich, dass diese Hoffnung wohl noch lange enttäuscht werden wird. Die Verkündung von EZB-Chef Mario Draghi zur Beibehaltung der Zinsen bei null Prozent und der Negativzinsen für Bankeinlagen bei der EZB bei minus 0,4 Prozent führen zur Schlussfolgerung, dass markante Zinserhöhungen in naher Zukunft ausbleiben werden. Das Aufkaufprogramm der EZB wird zwar von 60 auf 30 Milliarden Euro pro Monat gesenkt und zunächst für weitere neun Monate fortgeführt. Jedoch gehen die Autoren davon aus, dass auch 2019 weiterhin Geld von der EZB gedruckt wird und der Zins so niedrig bleiben wird, da die EZB keinen Plan B zur Lösung der Krise hat. Mit ihrer derzeitigen Strategie kauft sie jedoch lediglich Zeit, die aber von der Politik nicht genutzt wird.
Massive Verschuldung
Bis heute hat die EZB über 2,188 Billionen Euro in die Märkte gepumpt und bis September 2018 wird sich diese Summe auf 2,55 Billionen belaufen. Wegen massiver Verschuldung bei einer schwachen Wirtschaftskraft von Ländern wie insbesondere Griechenland und Italien halten die Autoren Zinserhöhungen für unrealistisch, da diese zu erheblichen Refinanzierungsproblemen für diese Staaten führen würde. Für problematisch halten die Autoren die Kaufkraft des Euros, die viel zu schwach sei für Deutschland und viel zu stark für die Länder Südeuropas, welche sich unter diesen Bedingungen niemals erholen werden.
Die aktuelle Bilanzsumme der EZB ist mit über fünf Billionen Euro höher als die der US-Notenbank Fed. 2,2 Billionen Euro davon entfallen auf Wertpapierkäufe: Die EZB kauft Aktien und Anleihen von Unternehmen sowie Staatsanleihen von faktisch bankrotten Ländern wie Griechenland oder wirtschaftlich schwachen Ländern wie Italien auf. Hier sehen die Autoren monetäre Staatsfinanzierung oder auch Insolvenzverschleppung durch die EZB. Als Negativbeispiel einer solchen Strategie führen sie Japan an, dessen Notenbank – Bank of Japan – 75 Prozent aller japanischen ETFs hält. Dieses permanente Markteingreifen von Notenbanken auf globaler Ebene bezeichnen die Autoren als eine Planwirtschaft der Notenbanken, die genauso wenig den Euro retten wird wie die von Jean-Claude Juncker vorgeschlagene Ausweitung der Eurozone.
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https://prometheusinstitut.de/ezb-die-insolvenzverschleppung-und-der-wahnsinn-gehen-weiter/