Weissmetalle im Goldhaus in München: Silber, Platin und Palladium stehen hoch im Kurs
Während Gold von vielen Edelmetallanlegern wegen seiner vergleichsweise geringen Schwankungsbreite geschätzt wird, ist Silber ein Metall der Extreme: Nach einem regelrechten Marathon-Sprint in Richtung der Marke von 30 US-Dollar hat Silber in den vergangenen Wochen den Rückwärtsgang eingelegt. Nach regelrechten Jubelkommentaren von Analysten dominieren inzwischen wieder die pessimistischen Töne, einen Rutsch unter die 20-Dollar-Marke befürchten.
Bei pro aurum in München lassen sich die langfristig orientierten Investoren nicht von diesen Störgeräuschen beunruhigen. Neben Gold haben die Käufer im Goldhaus inzwischen Silber als interessante Alternative wiederentdeckt. Der Anteil von Silber am Gesamtumsatz ist in den letzten Wochen gestiegen. Offenbar nehmen immer mehr Kunden in München und dem gesamten süddeutschen Raum den „kleinen Bruder“ von Gold als Beimischung und Renditebringer fürs Portfolio in den Fokus.
Der Wertzuwachs bei Silber lag in diesem Jahr zwischenzeitlich bei über 50 Prozent in Euro und Dollar, Silber hatte sogar Gold im Hinblick auf die Rendite übertrumpft. Nach einem kurzfristigen Rücksetzer erwarten viele Silber-Fans nun ein baldiges Comeback. Wegen der Senkung der Mehrwertsteuer bis zum Jahresende hat bei pro aurum in München auch der Umsatz mit Platin und Palladium stark zugenommen. Platin und Palladium waren aufgrund der hohen Mehrwertsteuer in München bislang weitestgehend kein Thema, dies hat sich jedoch infolge des Corona-Crashs bei den Weißmetallen im April 2020 und der Senkung der Mehrwertsteuer auf 16 Prozent geändert.
Die Zurückhaltung bei Platin und Palladium ist durchaus überraschend, da Palladium in diesem Jahr den Mehrwertsteueraufschlag von 16 Prozent durch Wertzuwächse längst wett gemacht hat. Und es gibt es nicht wenige Anleger, welche erwarten, dass das Ende der Fahnenstange bei Palladium noch lange nicht erreicht ist.
Ähnlich erfreulich sehen die Prognosen für Platin aus. Weil Platin und Palladium in manchen Industriezweigen als Ersatz für das jeweils andere Metall genutzt werden können und Platin inzwischen deutlich billiger als Palladium ist, könnte hier ein Stimmungsumschwung zugunsten von Platin eintreten. Und die einstige Nummer Eins der Edelmetalle hat im Gegensatz zu Palladium noch einen langen Weg bis zu den einstigen Allzeithochs vor sich. Anleger sollten also durchaus darüber nachdenken, Platin in geringem Umfang als Beimischung ins Depot aufzunehmen.
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